Kinder sind wie Schwämme. Sie saugen alles, was wir tun oder sagen, in sich auf. Sie lernen ständig von uns, unabhängig davon, ob wir ihnen etwas bewusst oder unbewusst vermitteln. Kritisieren wir sie oder andere zu sehr, hinterlassen wir ihnen eine negative Einschätzung der Umwelt und ihrer Person. Dies kann dazu führen, das sie eher das Schlechte als das Positive auf der Welt erkennen.
Kritik kann auf verschiedenste Art ausgeübt werden: mit Worten, durch die Stimmlage, durch das Verhalten oder die Mimik. Wir wissen genau, wie man seinen Worten einen abschätzigen Blick oder eine kritische Note beifügt. Besonders kleine Kinder sind sehr empfindsam für den Ton, in dem man mit ihnen spricht.
Wenn ein Vater oder eine Mutter sagt, es ist Zeit zu gehen, kann einfach genau dies damit gemeint sein. Ein anderer, selbst gehetzt und ungeduldig, gebraucht die selben Worte - aber was sie sagen ist dies: "Es ist schlecht von dir, dass du so lange brauchst." Beides mag die gewünschte Wirkung nicht erzielen. Aber die zweite Art kann dazu führen, dass sich das Kind schlecht fühlt.
Natürlich haben wir alle unsere Schwächen und kritisieren hin und wieder, auch in Gegenwart unserer Kinder. Eltern sollten aber darauf achten, dass dies nicht zur Gewohnheit wird, da es das Familienleben negativ beeinflusst. Eltern haben die Wahl, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Kritik und Verurteilung vorherrschen oder aber ein positives Umfeld, das unterstützend und ermutigend wirkt.
aus: "Heute schon dein Kind gelobt? von D. Law Nolte und R. Harris mehr dazu hier
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