Annalena und Max sind seit 10 Jahren verheiratet. Sie haben zwei Kinder, Felix und Marie. Nach der Geburt von Marie hat Annalena beschlossen erst einmal zuhause zu bleiben. Max arbeitet in einem großen Automobilkonzern, und sein Beruf ist für ihn sehr wichtig. Felix liebt es, wenn Papa mit ihm am Wochenende Fußball spielt. Felix ist jetzt 8 und Maire 6 Jahre alt. In den letzten Jahren ist die Beziehung zwischen Annalena und Max deutlich abgekühlt. Das tägliche Leben (Arbeit, Haushalt, Kinder, Probleme, Geldsorgen,..) haben die kleine Familie zermürbt. Am Wochenende wollten Annalena und Felix ihre freie Zeit genießen und keine Probleme wälzen. Doch kam es immer öfter zu Spannungen, Vorwürfen, Unverständnis und Streit. Am Ende hatten beide so viele schlechte Gefühle im Bauch, dass sie beschlossen sich zu trennen. Felix und Marie standen mit großen Augen im Türrahmen und hatten große Angst. Trotz ihres Schmerzes über die gescheiterte Beziehung waren sich Annalena und Max einig. Sie wollten nicht, dass ihre Kinder unter der Trennung leiden. Ihre Trennung, ist ihre Trennung als Paar. Nicht die Trennung der Familie. Papa bleibt Papa und Mama bleibt Mama. Sie wollten ihre Probleme und ihren Schmerz nicht auf die Kinder ausweiten. So beschlossen sie: Immer wenn wir uns schlecht fühlen, weil wir als Paar auseinander gehen, erinnern wir uns daran, dass nur wir beide auseinander gehen und ziehen unsere Kinder nicht mit in unseren Schmerz hinein. Wir trennen ganz bewusst die Paar-Ebene und die Familien-Ebene. Wenn Annalena heute traurig ist, weil ihre Beziehung zu Max gescheitert ist und sie Wut auf Max spürt, denkt sie daran, dass dies nichts mit den Kindern zu tun hat. Wenn Max heute auf Annalena wütend ist, denkt er daran, dass dies nichts mit Felix und Marie zu tun hat, sondern nur mit Annalena und ihm. Er bleibt immer Papa.
Wenn Sie bei Ihrer Trennung daran denken, die Paar-Ebene und Familien-Ebene auseinander zu halten, fällt es Ihnen leichter den Schmerz zu verkraften und die Trennung zu bewältigen. Als Familie bleiben Sie immer Familie. Ihre Kinder sind Ihre Kinder und bleiben es auch.
Wenn Sie darauf achten Ihren Ex-Partner nicht negativ zu bewerten, nicht "schlecht zu machen", auch wenn Sie den Impuls dazu verspüren, sind sie auf einem guten Weg mit der Trennung gut leben zu können und eine positive und lebendige Beziehung zu Ihren Kindern zu halten.
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