Annalena und Max kennen sich seit der Schulzeit. Als Annalena Max zum ersten Mal sah, war ihr klar, dass er "der Richtige" ist. Max ging es genauso. Die beiden hatten eine tolle Schulzeit und ihre Beziehung entwickelte sich zu etwas Ernstem. Nach der Schule war alles erst einmal turbulent und Annalena und Max verloren sich aus den Augen. Doch eines Tages stand Max auf einer Party vor Annalena und es war wie damals. Max arbeite inzwischen in einer kleinen Firma und sein Chef versprach ihm einen aussichtsreichen Posten mit einem besseren Gehalt. Er sollte sein Nachfolger werden und bald in der Geschäftsleitung arbeiten. Max gab alles, wusste er doch, er kann Annalena nur halten, wenn er ein gutes Gehalt vorweisen kann. Es stellte sich bald Nachwuchs ein und die beiden waren überglücklich. Ein Häuschen im Grünen sollte her und Annalena hörte auf zu arbeiten. Max fand alles toll, doch hatte er auch ein wenig Angst vor der Verantwortung und den ganzen Kosten. Hatte sich der Traum vom Geschäftsführerposten bis jetzt doch noch nicht erfüllt. Er machte viele Überstunden und hatte wenig Zeit für die Familie. Kam er abends nach Hause, war seine kleine Tochter längst im Bett und hatte vergeblich auf Papa gewartet. Annalena war deswegen schlecht gelaunt und sauer auf Max. Die kleine Familie litt bald darunter, dass Max soviel arbeiten musste. Annalena fing an Sachen zu bestellen, die sie eigentlich nicht brauchte. Sie war traurig und unzufrieden. Schnell hatten sich die beiden in den Haaren. Max warf Annalena vor, sie könne nicht mit Geld umgehen und würde zu viel bestellen. Annalena warf Max vor, er könne mit seinem Gehalt die Familie nicht ernähren. Eines Tages hörte Max zufällig wie sein Chef mit seinem Sohn redete, der auch in der Firma arbeitete. Max hörte, wie er ihm den gleichen Geschäftsführerposten versprach. Max war wie vom Donnerschlag gerührt. Er verstand jetzt, dass sein Chef niemals vorhatte ihm einen besseren Posten zu geben geschweige denn ihm ein besseres Gehalt zu zahlen. Er hatte ihn nur mit einem Versprechen dazu gebracht besonders viel zu arbeiten. Die ganzen Überstunden waren umsonst. Beinah hätte es ihn sein Familienglück gekostet. Er war enttäuscht, wütend, stinksauer und verzweifelt. Was sollte er jetzt tun? Max fasst sich ein Herz und redet mit Annalena. Er beichtet ihr, dass es wohl nichts werden wird mit dem Geschäftsführerposten und dem höheren Einkommen. Er sagt ihr, wie es wirklich um die Finanzen der kleinen Familie stand. Annalena war geschockt und wütend. Doch bald ließ ihre Wut auf Max nach und sie war nur noch wütend auf Max`s Chef. Statt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen oder sich gar im Streit zu trennen, überlegten sie, was sie tun könnten. Was haben andere gemacht, die in einer ähnlichen Situation waren? Annalena hat erst einmal alles zurückgeschickt, was sie bestellt hatte. Das meiste davon war ohnehin noch originalverpackt. Dann haben sie überlegt, woran sie kurzfristig sparen können. Annalena hatte sowieso wieder Lust zu arbeiten und hat sich einen Job für wenige Stunde in der Woche gesucht, der ihr Spaß macht und den sie gut mit der Familie vereinbaren kaonnte. Max hat in der kleinen Firma nur noch die Stunden gearbeitet, zu denen er vertraglich verpflichtet war und hat sich anderweitig beworben. Heute arbeitet er bei einer Firma, bei der er sich weiterentwickeln kann. Mit Menschen, die aufrichtig und ehrlich sind und seine Arbeit wertschätzen. Kurzum, wo er sich anständig behandelt fühlt und familienfreundlich, flexibel arbeiten kann. Beinah hätte die Arbeit und der Geldmangel die kleine Familie zerstört.
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Corinna Cremer
Konfliktberatung und Mediation
Konflikte lösen und wieder gut leben
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